Die Geburtsstunde von “holario” liegt im Jahr 2014, als ich auf die Schnelle und inmitten meiner bereits auf Hochdruck laufenden Vorbereitungen noch einen passenden Namen für meine Fahrradweltreise brauchte. Ein Plan, den ich mir in einer Lebensphase geschmiedet hatte, als ich vom Trubel der Stadt ausgelaugt, von meinem Job nachhaltig frustriert, von meinem gesamten Irdendasein hochgradig unerfüllt war. Ich war auf der ganzen Linie unglücklich. Der totale Tiefpunkt war erreicht. So gab es für mich keine andere Wahl mehr als den radikalen Ausstieg. Wer nicht mehr atmen kann, der sollte „Luft schnappen“ gehen! Also kaufte ich mir ein Fahrrad und setzte mir ein Ziel möglichst weit weg von alle dem, was ich zurücklassen wollte. Wenn ich nur lange genug draußen sein würde, kämen meine Lebensgeister schon wieder zurück, dachte ich mir. Stellte ich es mir nur so vor oder wusste ich es bereits im Voraus, dass diese Rechnung astrein aufgehen würde? Kaum raus bei der Tür, füllten sich meine Lungenflügel wieder mit dem lebenswichtigen Element. Was für ein Gefühl! Und was hätte also naheliegender sein können für eine waschechte Allgäuerin, als sich dafür des ur-bayrischsten aller Urschreie zu bedienen, der wie kaum ein anderer „verbuchstabisierter“ Jubelschrei zum Ausdruck bringen konnte, wie ungeheuer frei ich mich plötzlich wieder fühlte…
…und gleichzeitig schon den in weiser Voraussicht zu erwartenden Jubelschrei bei Erreichen meines gesetzten Zieles „Rio de Janeiro“ in Brasilien in sich trug: Hola Rio! So lautete 21 Monate später mein Willkommensgruß an die fabelhafte Hauptstadt Brasiliens.
Hinter „holario“, der namensgebenden Ursprungs-Fahrrad-Reise von Deutschland nach Rio de Janeiro verbirgt sich eine Zeit zwischen Aufbruch und Ankunft: Eine Zeit der Freiheit, eine Zeit des Abenteuers, eine Zeit des sich-durch-Beißens, eine Zeit des um-nichts-in-der-Welt-Aufgebens. Eine Zeit des unumstößlichen Festhaltens an einem ambitionierten Ziel. Eine Zeit des Mutes, eine Zeit der Wagnisse. Eine Zeit des Selbstvertrauens und eine Zeit des Gottvertrauens. Eine Zeit des Ausstiegs aus der Erwartungshaltung unserer Gesellschaft und eine Zeit des Zurückkehrens zur Basis. Eine Zeit des sich immer wieder Lösens, eine Zeit des niemals Anhaftens, eine Zeit des immer weiter Vorwärtsgehens. Und gleichzeitig eine Zeit kontinuierlichen Ankommens. Eine Zeit der Erfahrung, der Herausforderung und schließlich auch der Meisterung. Manchmal auch eine Zeit der Rückschläge und des Scheiterns. Aber deswegen nicht weniger eine Zeit der Horizonterweiterung. Eine für immer unvergessene Zeit und in einem Satz: Die Zeit meines Lebens!
„holario“ ist nicht das gefürchtete Loch, sondern der herausragende Gipfel in meinem Lebenslauf!
Zeit für einen ordentlichen Jubelschrei: holari (-olario-olario)o!
holario heute
Nach dem glorreichen Erklimmen des Gipfels erfolgte ein unvorhersehbarer, gnadenloser, niederschmetternder, alles zum Einsturz bringender Absturz: Eine Dual-Seelen-Reise. Wem das ein Begriff ist, der braucht keine weiteren Erklärungen mehr dazu, wie es mir in diesem Lebensabschnitt ergangen ist… Wem das kein Begriff ist, der möge sich bitte noch eine Weile in Geduld üben: Es wird irgendwann ein Buch (oder wohl eher Bücher) dazu geben! Jedenfalls wurde ich von der Faust des Universums in ein tiefes, dunkles Loch geboxt und so lange darin festgehalten, bis ich meine Lektionen gelernt hatte.
Das ist jetzt.
Ich war brav und unendlich fleißig. Ich habe mich durch mein gesamtes Denken und Fühlen gewühlt, gejagt und geplagt von abertausenden von Fragen, auf der Suche nach Antworten. Es war eine düstere Zeit! Aber jetzt bin ich durch – im doppelten Sinne dieses Ausdruckes! Ich habe meine Lernaufgaben hinter mich gebracht. Wohl bei Leibe nicht alle, die dieses Leben für mich bereithalten wird. Aber doch die massivsten, grundlegendsten, tiefgehendsten und wichtigsten. Ich bin einmal in unzählige Einzelteile – in meine Ur-Elemente – gesprengt worden. Und ich musste Teilchen für Teilchen wieder zusammensetzen. Nur nicht wieder ganz genau so, wie sie vorher saßen. Klar, denn sonst hätte ich ja nichts gelernt. Ich bin nicht mehr, die ich war! Aber ich bin jetzt diejenige, die ihrem ureigenen Seelenwesen kaum noch näher sein könnte. Damit bin ich nun endlich ausreichend ausgebildet, ausgestattet und auch gerüstet, um mich in die nächste Etappe meiner Reise durch dieses Irdenleben aufzuschwingen.
Es bleibt beim Namen „holario“. Denn alles, was diese nun anstehende Reise vermitteln möchte, ist, die Höhen und Tiefen des Lebens mit einem angemessenen, würdigenden, im besten Fall sogar dankbaren Jubelschrei zu zelebrieren. Auch, wenn wir eine Gipfelerfahrung im Negativ-Bereich haben, so gibt es doch am Ende immer eine wichtige Erkenntnis, eine hinzu gewonnene Stärke, eine neue Weisheit, die für unser Weiterziehen unabdingbar ist. Wir sind gewachsen! Wir sind eine authentischere Form unserer Selbst geworden. Und das dürfen wir doch bitteschön mit einem Jubelschrei feiern!
Das „neue holario“ widmet sich genau dieser Aufgabe: Einmal ganz geziemt auf die batzigen Brillengläser zu spucken und sie wieder frei zu wischen für eine klare Sicht auf die Dinge. „holario“ betrachtet das Leben in seinem steten Auf und Ab aus der Vogelperspektive. Oder eben wie von einem hohen, ausgesetzten Gipfel, wo man schier unendlich weit in die Ferne blicken kann. Manchmal verliert man eben den Überblick, wenn man schon zu lange im Tal wandert. Das ist nur menschlich. Und da braucht es oftmals nur einen klitzekleinen Impuls von außen, um wieder neuen Mut zu fassen. Eine schlichte Erinnerung daran, wie alles plötzlich ganz anders aussieht, wenn man es nur von oben betrachtet. „holario“ will versuchen, das große Ganze wieder mit ins Bild zu rücken, wenn man sich im Detail verloren hat und orientierungslos geworden ist. Wenn es uns mal richtig zerlegt, wir nicht mehr wissen, wo oben und wo unten ist, wenn wir komplett verwirrt sind und einfach die Welt nicht mehr verstehen, dann hilft uns nur noch eins, um wieder aufstehen zu können: Diese andere Sicht auf die Dinge. Und schon klopfen wir uns den Staub aus den Hosenbeinen und weiter kann´s gehen!
Die Menschen wieder in die Lebendigkeit des Lebens zurückzuschicken: Das ist jetzt das hehre Ziel von „holario“.
PARTY THE PEAKS! – Feiern wir die Ausschläge unserer Lebenskurve, egal in welche Richtung sie gehen! Denn wenn die Cardio-Linie einmal keinen Ausschlag mehr zeigt, dann wissen wir ja, was los ist…
Über Mich
Ich bin Angela. Und ich bin die, die hinter allem hier steht. „holario“ bin ich – mit jeder Zelle und jedem Pulsschlag!
Ich bin durch einige Höhen und Tiefen gewandert in meinem Leben. Und ich würde mich generell eher als einer dieser „schwarz-weiß“ kategorisierten Menschen bezeichnen. Obwohl ich natürlich wenig mehr hasse, als uns zu kategorisieren! Ich liebe und lebe und kämpfe gerade eben für die Individualität und Einzigartigkeit eines jeden Einzelnen!
Ich bin zudem von Natur aus ein Wesen, das nicht abgeneigt ist, die Kurven des Lebens maximal auszufahren; ein zaghaftes vom einen Bankett zum anderen Hin- und Herschwänzeln auf der breit und gerade ausgebauten Hauptstraße des Lebens empfinde ich persönlich als unangenehmes „ins Schlingern geraten“. Ich bleibe lieber in der Spur. Und das besser mit Vollgas als mit Halbgas. Aber wenn es sein muss, verlasse ich den einen Pfad für einen anderen. Aber wenn ich abbiege, dann mit einem entschlossenen Griff ins Lenkrad!
Ich bin dabei nicht jemand, der immer und stets das Extreme sucht oder gar die Gefahr liebt! Nein, nein, dafür liebe ich mein Leben viel zu sehr! Auch ich genieße es, eine gewisse Sicherheit zu haben. Aber dennoch interessieren mich nun einmal die Grenzbereiche mehr als die Komfortzone…
Nicht, dass das immer einfach wäre. Im Gegenteil wohl eher! Wie die Bestandteile des Wortes ja schon von selbst verraten, ist es immer unbequem, die Komfortzone zu verlassen. Immer! Aber bisher hat es sich auch noch immer gelohnt, den Mut dafür aufzubringen. Gerade das, wofür „holario“ steht, hat mich gelehrt, wie zauberhaft und magisch das Leben sein kann. Wieviel mehr da ist, als wir denken. Dafür musste ich durch schwierige Phasen gehen. Der Dualseelenprozess war – milde ausgedrückt – pure Folter. Über Sechs lange Jahre! Aber gerade dort im „Dunkeln“ habe ich diejenigen Anteile meines wahren Selbst wiedergefunden, die bisher für die Außenwelt unsichtbar, weggedrückt, verborgen waren. Die „Schattenseiten“, wie die spirituelle Welt sie gerne nennt. Das, was unzertrennlich auch zu mir gehört, aber bisher nicht ans Tageslicht durfte. Solche „dunklen“ Zeiten erschüttern uns schwer. Aber sie bergen nicht weniger als das unbezahlbare Potenzial, überhaupt erst vollständig zu werden!
„Ganz ich“ sein… das Schönste, das ich je empfunden habe!