Wie vorhergesagt fallen die ersten Tropfen pünktlich zu meiner Abreise! Hoffentlich nur hat der Wetter-App-Bericht nicht den ganzen Tag hindurch Recht, den dann würde mich ein recht nasser Tag erwarten…
Es geht! Es geht an einem Kanal entlang. Erst eine wunderbare Sandpiste. Ich kann dabei Musik hören und fühle mich endlich wieder, als wäre ich auf einer Fahrradreise. So muss sich das anfühlen! Dann überquere ich eine kleine Dorfstraße, das Schild zeigt zuverlässig immer noch am Kanal entlang, aber der Sand ist jetzt einem üppigen Grasbewuchs gewichen. Naja, vielleicht nur ein paar Meter, denke ich…
Die spinnen, die Franzosen! Nein echt jetzt: Das ist doch kein Fahrradweg, das ist ein Feldweg! Noch nicht gemäht, wohl gemerkt. Seit einer Viertelstunde rumple ich jetzt durch das zunächst knöchelhohe, dann kniehohe, dann fast hüfthohe Gras! Ich sehe Radreisende auf der anderen Seite des Kanals. Und sie scheinen einen ziemlich verdutzten GEsichtsausdruck zu haben, als sie mich hier herüben erspähen… das kann doch nicht stimmen! Ich bin doch hier falsch!
Ich bin richtig gewesen! Tatsächlich war das ganz Ernst gemeint hier mit dieser kleinen Etappe des Euro Velo 6! Respekt: Wer Abenteuer sucht, kommt hier auf seine Kosten! Aber immerhin und wenigstens nach ein paar Kilometern dann wieder auch derjenige, der eine befestigte Unterlage bevorzugt.
Dann holt mich wieder der Regen ein. Noch bevor ich nach Mulhouse komme! Doch ein Wunder geschieht: Ein Pavillon, als wäre er extra für mich designt worden, zeigt sich hinter ein paar zurückgestutzelten Bäumen: Da quartier ich mich jetzt ein! Und streiche für heute die Segel… einzigartige Gelegenheiten soll man schließlich beim Schopf packen, haben wir in den letzten Tagen irgendwann mal gelernt, stimmt´s?
Petit-Landau (Zelt, oben auf meinem hölzernen Aussichtsturm)
Tages-Km: 26,60 km / -Zeit: 1:55 h / -Höhenmeter: 30 m
Gesamt-Km: 350 km / -Zeit: 26:43 h / -Höhenmeter: 1‘846 m